Joseph Pamler - Werk

Pamlers Schaffen lässt sich in 3 Teile gliedern:

  • Zeichnungen
  • Abhandlungen zur frühchristlichen Glaubenslehre
  • Geschichtliche und topographische Beschreibung der Pfarreien des Dekanats Aidenbach


Der letzteres nimmt vom Umfang und Wert den ganz überwiegenden Anteil ein.

1. Beschreibung


1.1. Zeichnungen

Im Zuge der Vorbereitung des Festakts und der Ausstellung zum 150. Todestag 2011 sind eine Reihe von Bildern aufgetaucht, signiert von Pamler. Das interessanteste dabei ist eine Ansicht von Aidenbach:
"Nach einer alten Federzeichnung von dem Adligen Friedrich dem Gunzinger um das Jahr 1400 gemalt von Joseph Pamler 1839." Das Original aus dem 15. Jahrhundert ist bisher nicht aufgefunden. Eine Überprüfung, ob es sich tatsächlich um eine Zeichnung des 15. Jahrhunderts vomMarkt Aidenbach handelt, ist noch nicht abgeschlossen. Sollte die zutreffen so hätte man damit eine um 300 Jahre ältere Darstellung als die nächstälteste aus dem Kupferstich von Wening um 1720. Weitere Arbeiten Pamlers sind 9 kleine Aquarelle als Landschaftsbilder aus Europa und dem Heiligen Land. Eine Darstellung von Aidenbach und der Wallfahrtskirche Buchenöd bei Aidenbach sind ebenfalls von Pamler signiert. Weitere Bilder harren der Entdeckung.

1.2. Arbeiten zur frühchristlichen Glaubenslehre
Joseph Pamler hat 1853  ca. 200 Doppelbögen größer DIN A4  eng von Hand beschrieben an den Geistlichen Herrn Joseph Ziegler in Passau Maria Hilf geschickt. Sie sind im Diözesanarchiv von Passau dort im Administrationsarchiv des Klosters Maria Hilf unter der Reg.-Nr. 160 abgelegt. Eine umfangreiche Arbeit, die da fein säuberlich im Archiv schlummert. Eine theologische Bearbeitung ist nicht bekannt. Inwieweit die Arbeit von Bedeutung ist, kann erst nach Bewertung durch einen Theologen beurteilt werden.

1.3. Geschichte und Topographie der Pfarreien und Orte des ehemaligen Dekanats Aidenbach im Bistum Passau
Wohl im Anschluss an seine Arbeit zu den frühchristlichen Kirchenvätern:  "Blütenlese aus den Kirchenvätern zu einigen Glaubens- und Sittenlehren" hat Pamler zwischen 1854 bis 1856 ein immens umfangreiches Geschichtswerk verfasst. Es hat den Anschein, dass er dazu vom Bischöflichen Ordinariat beauftragt wurde. Das Bistum Passau hatte um 1850 18 Dekanate mit insgesamt 149 Pfarreien und 291.948 Seelen. Das Dekanat Aidenbach wiederum hatte 12 Pfarreien:
1.    Aidenbach
2.    Aldersbach
3.    Aunkirchen
4.    Beutelsbach
5.    Dornach
6.    Egglham
7.    Galgweis
8.    Haarbach
9.    Hartkirchen
10.    Rainding
11.    Uttigkofen
12.    Uttlau

 

Nach welcher Systematik Joseph Pamler die Chroniken des Dekanats aufgebaut hat, lässt sich ableiten aus: "Tabellarische Beschreibung des Bisthums Passau mit einer Karte desselben – herausgegeben von Martin Süss – Vikar an der Domkirche zu Passau und Sekretär des bischöfl. Ordinariats – Passau, 1828" (Download des Werks, © Bayerische Staatsbibliothek 2013/Google Books; insbesondere Übersicht S. 21 - 23 und Dekanat Aidenbach S. 45 - 60)

Pamler folgt exakt den dort angeführten statistischen Erhebungen. Jede Pfarrei ist mit den bei Martin Süss aufgelisteten  Ortnamen mit teilweise sehr detaillierten Recherchen zu den jeweiligen Ortsteilen genau beschrieben. Bisher sind derartige  Beschreibungen der anderen 17 Dekanate des Bistums Passau nach "System Martin Süss" nicht bekannt. Es wäre von Bedeutung, zumindest einzelne Chroniken im Bistum Passau aus der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts zu finden, die einem ähnlichen Aufbau wie die Chroniken Pamlers folgen.

 

Von diesen 12 Pfarreien sind mit Ausnahme von Aldersbach und Haarbach die Originale, handgeschriebene Abschriften bzw. Veröffentlichungen in den "Verhandlungen des Historischen Vereins von und für Niederbayern" (VHVN) erhalten. Dort sind veröffentlicht:

  • Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Haidenburg
  • Geschichte der Pfarrei Egglham und der Filiale Amsham
  • Urkundliche Chronik des Dorfes und der ehemaligen Hofmark Schönhering (Teil der Chronik der Pfarrei Aunkirchen)

Die Chroniken der Pfarreien Aldersbach und Haarbach sind bisher nicht auffindbar.  

 

Von Pamler sind zusätzlich zwei weitere umfangreiche Werke erhalten, nämlich:

  • Stammbuch der Hausbesitzer in Aidenbach
  • Die Schlacht bei Aidenbach am 8. Januar 1706


Sämtliche Chroniken weisen eine einheitliche Gliederung auf. Eine große Besonderheit sind die Abschnitte  über die zugehörigen Dörfer, Weiler und Einöden. Akribisch hat er die Historie selbst der kleinsten Einheit jeder Pfarrei beschrieben.
Arbeitspapiere zu seiner Arbeit (sog. Handakten) sind bisher nicht aufgetaucht, auch nicht die Originale der 3 Bücher, welche in den VHVN erschienen sind. Aufaddiert hat Pamleretwa 2.600 mit Tinte und Feder handgeschrieben Seiten erstellt. Der größte Teil ist im Original erhalten und liegt im Archiv des Bistums Passau. Wie Pamler es bewerkstelligte mit der Genauigkeit und Sauberkeit die Bücher in einem Zeitraum von lediglich etwa 3 Jahren zu verfassen ist unter Berücksichtigung seiner gesundheitlichen Einschränkungen und der Arbeitsmittel nicht nachvollziehbar.

2. Detaillierte Auflistung:


2.1. Zeichnungen:

  • Theben 1838
  • Corinth 1837
  • Corfu 1838
  • Athen 1838
  • Syracus 1838
  • Das Tote Meer und Bethanien 1837
  • Salzburg 1837
  • Altaich
  • Aussig
  • Aidenbach nach einer alten Federzeichnung von Friedrich dem Gunzinger um das Jahr 1400 gemalt 1839
  • Buchenöd
  • Aidenbach von der Ost-Seite anno MDCCCXXXiX (1839)


2.2. Arbeiten zur frühchristlichen Glaubenslehre:
"Blütenlese aus den Kirchenvätern zu einigen Glaubens- und Sittenlehren" - Eine detaillierte Auflistung steht aus.

2.3. Geschichtliche Werke:
Chronik der Pfarreien:

  • Aidenbach
  • Aunkirchen
  • Beutelsbach
  • Dornach
  • Egglham
  • Galgweis
  • Hartkirchen
  • Rainding
  • Uttigkofen
  • Uttlau
  • Geschichte des Schlosses und der Herrschaft Haidenburg
  • Stammbuch der Hausbesitzer in Aidenbach
  • Die Schlacht bei Aidenbach am 8. Januar 1706