Chronik des Pfarrbezirks Aunkirchen

Zur Transkription:

 

Jos. Pamlers handschriftliche "Beiträge zur Geschichte des Pfarrbezirks Aunkirchen" liegen im Archiv des Bistums Passau in einem blau gebundenen Band mit der Signatur 'ABP PfA Aldersbach 157' vor. Dabei handelt es sich aber vermutlich nicht um die Reinschrift seiner Chronik. Die Anordnung der einzelnen Kapitel – jedes beschreibt einen Ort oder einen Weiler oder auch nur einen Einödhof – ist von Pamler offenbar wiederholt geändert worden, was zur Folge hat, dass die Seitenzählung nicht durchläuft, sondern immer wieder umgestellt oder neu geplant werden musste. Auf diese Weise haben viele Seiten zwei Seitenzahlen, die z. T. wieder gestrichen sind oder auch ganz fehlen. Ich habe auf solche Brüche jeweils hingewiesen, ohne sie systematisch zu verfolgen. Auch sind die Seiten durch zahlreiche Streichungen und häufig sehr schwer oder gar nicht mehr zu entziffernde Randbemerkungen gekennzeichnet. In den Band eingelegt oder eingebunden sind 4 Seiten von fremder Hand mit Korrekturen und Ergänzungen zu Pamlers Text. Er hat sie, soweit ich feststellen konnte, noch in seinen Text eingearbeitet.

Mir lagen die "Beiträge" nicht im Original, sondern in Form einer DVD vor. Eine Ausnahme hiervon macht nur das Kapitel über Schönerting. Hier hatte ich eine 1858 gedruckte Version zur Verfügung, die mit der Handschrift, die wohl als Vorlage diente, verglichen werden konnte.

Diese Vorlagen habe ich grundsätzlich wörtlich übertragen.

Dabei wurden Orthographie und Zeichensetzung den heute üblichen Regeln angepasst.

Die Ausdrucksweise habe ich, wo sie unser heutiges Sprachgefühl sehr stört, behutsam „modernisiert“, das gilt vor allem für das inzwischen oft sehr betulich wirkende e-Suffix beim Dativ (dem Thurme, im Jahre), das immer weggelassen wurde.

Unangetastet ließ ich Pamlers meist sehr sorglose Art des Zitierens, die heutigen Standards und Forderungen an Genauigkeit in keiner Weise mehr entspricht. Häufig überträgt er ältere Sprachformen und ganze Texte in die Sprache seiner Zeit, führt sie aber mit Inquit-Satz und Anführungszeichen als Zitat an. Auch mischt er formal als Zitat gekennzeichnete Stellen übergangslos und ohne jeglichen Hinweis mit seinem Kommentar. Vor allem bei den aus älteren Quellen zitierten Textpassagen sind seine „Zitate“ alles andere als wörtliche Wiedergaben. Das kann man leicht nachprüfen an den in den beiden Kapiteln über Aunkirchen zitierten Auszügen aus alten Urkunden, die in der 1. Fassung oft ganz anders lauten als bei der Wiederholung in der 2. Fassung, man vergleiche nur die Seiten 5 und 11 miteinander!

Auf Grund dieses Sachverhalts wäre eine Abänderung der Zitate, die sie in korrekte Form brächte, einer Verfälschung der Vorlage gleichgekommen und wurde daher grundsätzlich unterlassen. Lesern, denen es bei den jeweiligen Stellen auf den authentischen Wortlaut ankommt, kann ein Blick in die von Pamler zitierten Vorlagen nicht erspart werden.


Vilshofen, im Juni 2011     

Herbert Bögl

 

 

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