Chronik des Pfarrbezirks Hartkirchen

Das Werk von Joseph Pamler, Kommorantpriester aus Aidenbach (* 23. Februar 1818 – † 21.Oktober 1861) lag mir nicht im Original vor, sondern in Form von 162 Scans auf einer CD mit der Bezeichnung ABP PfA Aldersbach 161.

Pamlers Sprache und Rechtschreibung habe ich aus dem Original unverändert übernommen wie z.B. Pizling, Pabst, Heirath, Gränze, Thal, Wirth, Erlaubniß, Urtheil usw., um den Leserinnen und Lesern nicht vorzuenthalten, wie man sich damals ausdrückte und wie man schrieb. Im Falle einer Veröffentlichung seines Werkes, z.B. im Internet, lässt sich das mit einem Satz erklären.

Wann Joseph Pamler mit der Beschreibung von Hartkirchen begann, kann man nicht genau bestimmen. Er dürfte in der ersten Hälfte des Jahres 1847 als Kooperator in Vilshofen abgelöst worden sein und bald darauf mit den Pfarreibeschreibungen begonnen haben. Wie darüber hinaus zu vermuten ist, nahm er sich zunächst die weiter entfernten Pfarreien vor. Dies dürfte auf alle Fälle bei Hartkirchen so zutreffen, denn seine Handschrift ist hier vom Anfang bis zum Ende sehr gut leserlich. Die Randvermerke, die im Gegensatz dazu kaum noch zu entziffern sind, wird er noch kurz vor seinem Tod angebracht haben.

Auf Seite 1 des Originals ist Joseph Pamler ein Irrtum unterlaufen. Die Pfarrei Pitzling grenzte im Osten wohl an Galgweis, nicht aber an Kirchdorf. Er wird Galgweis und Kriestorf gemeint haben. Die Angrenzer im Norden sind richtig, nämlich Kirchdorf, Buchhofen und Aholming.

Den Weiler Antonsruh erwähnte er überhaupt nicht, obwohl dieser älter als Neuölling ist, worüber er jedoch berichtete.

Bei Eichet wurde Joseph Pamler anscheinend durch Aufzeichnungen in Monumenta Boica V. 364 in die Irre geleitet; danach soll dieser Weiler schon im Jahre 1311 erwähnt worden sein. Hier war wohl ein anderer Ort mit einem ähnlichen Namen gemeint, denn tatsächlich entstand Eichet als Neuansiedlung im Jahr 1811 auf dem Grund eines abgeholzten Eichenwaldes, der vorher den Grafen von Moos gehörte.

Zwischen den Seiten 73 und 74 der Originalschrift befindet sich ein Blatt mit Notizen einer anderen Person. Diese stichpunktartigen Aufzeichnungen habe ich nicht übertragen, weil sie nicht von Joseph Pamler stammen und die auf diesem Blatt festgehaltenen Daten ohnehin im Gesamtwerk enthalten sind.

Abgesehen von den von Joseph Pamler zum Teil nicht zu vertretenden oben aufgeführten Bagatellfällen, kann man seine Arbeit, insbesondere in Anbetracht seines Gesundheitszustandes, als eine heimatkundliche Meisterleistung bezeichnen. In seinen oft langen, ordentlich gegliederten Sätzen, findet man kaum eine Streichung.

 

Eggenfelden, im Mai 2011

Josef Heindl

 

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