Die Chroniken von Joseph Pamler

Das „Geschichtsprojekt Joseph Pamler“ hat im Laufe der letzten Jahre einen beachtlichen Umfang an Chronikbeständen aus der Hand des Joseph Pamler um 1850 über das Internet zugänglich gemacht.

Eine Vielzahl von Transkribenten, für Aidenbach Raimund Scharnagl und Gerlinde Lichtmannecker , haben nicht nur dieses Werk der Öffentlichkeit vermitteln können, sie haben auch damit die Grundlage geschaffen für viele Arbeiten gerade auch zur Brauereiforschung im Rahmen der Landesausstellung 2016 „Bier in Bayern – 500 Jahre Reinheitsgebot“.

 

Ohne das Transkript von Gerlinde Lichtmannecker „Stammbuch der Hausbesitzer in Aidenbach“ wäre die Ausstellung 2016 im Rathaus von Aidenbach „Brauereien, Brauerfamilien in Aidenbach und Umgebung“ nicht möglich gewesen.

Aber auch viele andere heimatgeschichtliche Arbeiten nutzen die Chroniken Pamlers zum ehemaligen großen Dekanat Aidenbach.

 

Raimund Scharnagl ist mit seinem Transkript zu den Aufzeichnungen Pamlers zur Geschichte von Aidenbach wieder ein großes Stück weitergekommen.

War bisher lediglich die Urfassung der Chronik der Pfarrei Aidenbach transkribiert zugänglich, so wird hiermit eine weitere Fassung öffentlich zugänglich.

Es handelt sich um die im Eigentum des Marktes Aidenbach befindliche wunderschöne, gebundene Fassung von 1855. Buchbinder Domenikus Schilterl aus Aidenbach hat aus der Originalschrift Joseph Pamler ein ansprechendes Gebinde angefertigt.

In diesem Buch  hat dann Joseph Pamler die Chronik Aidenbachs handschriftlich weiter  fortgeführt ab 1855 bis zu nahezu unleserliche Passagen 1861. In diesem Jahr 1861 ist er in Aidenbach verstorben.

 

Download: Geschichte des Marktes Aidenbach

Die Chronikabschriften von Stinglhamer, cand. theol., der Chroniken Pamlers um 1880

Das Gesamtwerk

 

Die  Veröffentlichung der Werke Joseph Pamlers hat 2014 zu einem weiteren Zufallsfund geführt. Dr. Dieter Kudorfer als freier Mitarbeiter der Staatlichen Bibliothek Passau hat im dortigen Bestand eine umfangreiche Sammlung von Abschriften der Chroniken Joseph Pamlers entdeckt.

Die Kopien sind mir mittlerweile zugänglich und werden in nächster Zeit transkribiert bzw. es werden Ergänzungen zu den Pamlerschen Urfassungen herausgearbeitet.

Von besonderer Bedeutung ist der Fund einer Abschrift der Pamler - Chronik zur Pfarrei Haarbach. Die Originalchronik ist bisher als einzige Chronik des ehemaligen Dekanats Aidenbach nicht auffindbar.

Weil jetzt als  zeitnahe Abschrift als Chronik der Pfarrei Haarbach verfügbar, ist damit das vermutete historische Gesamtwerk Joseph Pamlers komplett.

Das Transkript wurde kürzlich durch Klaus Kellnberger aus Rainding fertig gestellt und ist im „Geschichtswerk Joseph Pamler“ online gestellt.

 

Die Chronikabschrift „Stinglhammer“ zu Aidenbach

 

Stinglhammer hat nicht konsequent abgeschrieben, sondern auch ergänzt.

Damit steht uns zu Aidenbach, wenn das Transkript dazu von Raimund Scharnagl fertiggestellt ist, eine weitere ergänzende Fassung der Pamler-Chronik zur Verfügung. Bemerkenswert ist eine bisher nicht bekannte Chronik der Auer von Gunzing“.

Die Chronik von Ernst Drexler von 1861 bis 1942

Bisher unbeachtet war, als eigener Abschnitt auf freien Seiten in der gebundenen, handschriftlichen Chronik Pamlers, der sog. „Schilterl-Chronik“, die Fortsetzung ab 1854 durch den in Aidenbach, Mitte des 20. Jahrhunderts, ansässigen Oberlehrer a.D. Ernst Drexler.

Oberlehrer Drexler hat, weil ihm die freien Seiten in der „Schilterl-Chronik“ ausgegangen sind in einem separaten Gebinde weiter geschrieben bis in das Kriegsjahr 1942.

Diese Weiterführung der äußerst aufschlussreichen Chronik des Marktes  Aidenbach wurde erst vor wenigen Jahren durch einen Sohn des in Aidenbach 1955 verstorbenen Ernst Drexler dem Markt überlassen.

Passagen zum Verlauf des 2. Weltkriegs, weil nicht zum Markgeschehen gehörig, werden in der hier veröffentlichten Fassung nicht abgedruckt.

 

Die Chronik von Oberlehrer a.D. Ernst Drexler für den Zeitraum 1861 bis 1942 ist als lebhaftes und  aufschlussreiches Werk für die Darstellung der Marktgeschichte von Aidenbach von enormer Bedeutung.

 

Raimund Scharnagl hat mit dem  Transkript der in sauberstem Sütterlin handschriftlich verfassten „Drexler-Chronik“ einen weiteren wertvollen Beitrag zur Heimatforschung geliefert.


Download: Drexler-Chronik

Ausblick auf eine Gesamtchronik

Die letzten sieben Jahre hat die Bearbeitung der Geschichte des Marktes Aidenbach enorme Fortschritte gemacht.

Wählt man als vorläufige zeitliche Eingrenzung das Ende des 20. Jahrhunderts, so fehlt lediglich der Zeitraum von 1942 bis 2000.

Gänzlich unbearbeitet ist dabei das Kriegsende 1945 einschließlich der Totenlisten, die enorme Bevölkerungsbewegung durch die Flüchtlinge aus Schlesien, dem Sudetenland und den Deutschstämmigen aus Osteuropa.

Die rasante Entwicklung des Marktes nach dem 2. Weltkrieg ist nur bedingt erfasst.

Franziska Metz, die verstorbene Ehrenbürgerin von Aidenbach, hat umfangreiches Material gesammelt und dem Markt Aidenbach überlassen.

Es bleibt uns die Arbeit der Erstellung einer übersichtlichen Gesamtschau einer hochinteressanten Marktgeschichte.


 

 

Nikolaus Arndt

Oktober 2017